säure-Basen

Säure-Basen-Haushalt  - ein kleiner Erklärungsversuch

 

Die sich immer stärker manifestierende These, dass der Körper durch zu viel Säure produzierenden Nahrungsmittel "übersäuert", wird kaum noch ernsthaft angezweifelt. Da sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten unsere Nahrungsmittel durch Veränderungen im Anbau, aber auch in der Verarbeitung und Zusammensetzung, sowie in der Haltbarmachung sehr stark gewandelt haben, steht auch unser Körper vor neuen Herausforderungen.

 

Unsere Entgiftungsorgane wie Niere, Leber oder Haut tragen sehr viel zum ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bei.

 

Allerdings haben sich auch die diese Organe unterstützenden Nahrungsmittel verändert und Vieles wurde weg gezüchtet - so finden sich heute kaum noch leberunterstützende Bitterstoffe in unserer Nahrung...

 

Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt entlastet die Regulationsmechanismen in jeder einzelnen Zelle. Ein zuviel an Säure kann möglicherweise Ursache für viele Beschwerden, chronische Leiden und Krankheiten sein: Allergien, Neurodermitis, Sodbrennen, Arthrose, Osteoporose, Rheuma, Migräne, Schlafstörungen, ja sogar Krebs. Viele alternativ denkende und arbeitende Mediziner sind überzeugt, dass die meisten Erkrankungen auf eine Übersäuerung des Körpers zurück gehen.

Wissenschaftlich bewiesen ist diese Theorie bisher noch nicht.

Allerdings zeigt auch unsere Sprache, dass das Säure-Laugen/Basen-Verhältnis ein altes und beobachtetes Thema gewesen sein muss: "ich bin sauer", "ich bin ausgelaugt", "das stößt mir sauer auf",... Aufzeichnungen von alten Heilern und Medici zeigen, dass auch weit  in der Vergangenheit von der Gefahr der "sauren Säfte" gewarnt wurde.

 

 

Was unterscheidet nun saure von basischen Lebensmitteln?

Lebensmittel, die basische Mineralstoffe liefern oder die Basenbildung im Körper aktivieren, werden als basenbildend bezeichnet.

 

Bei den Obst- und Gemüsesorten unterscheidet man zwischen stark-, mittel- und schwach basisch. Dabei ist interessant festzustellen, dass heimisches, ausgereiftes Obst und alte, unbehandelte Obst- und Gemüsesorten fast ausnahmslos zu den stark basischen Lebensmitteln gehören.

 

Die jeweilige Zuordnung findest Du in der Rubrik „basische Lebensmittel“.

 

Lebensmittel, die in unserem Körper das Säure-Basen-Gleichgewicht stark in Richtung sauer verschieben, da sie Säure bilden bzw. beim Verdauungsprozess Säure gebildet wird, nennt man säurebildend.

 

Saure bzw. säurebildende Lebensmittel sollten bei der basischen Ernährung gemieden werden. Sie beeinflussen oft schon in kleinen Mengen das Säure-Basen-Gleichgewicht und kostet unseren Zellen einiges an Energiearbeit, um das wieder auszugleichen.

 

Bei den Säurebildnern unterscheidet man zwischen „guten“ und „schlechten“ –

 

Gute Säurebildner sind gesund und reich an Mineral- und anderen Nährstoffen.

Kombiniert mit basenbildenden Lebensmittel sind sie in Maßen eine Bereicherung unseres Speiseplans. Allerdings sollte auf jeden Fall auf Bioqualität geachtet werden. Interessant zu wissen:  Bio-Eier vom Bauernhof oder Fisch aus Bio-Aquakulturen sind z.B. gute Säurebildner, Eier aus konventioneller Landwirtschaft oder Fisch aus konventionellen Aquakulturen gehören zu den schlechten Säurebildnern.

 

Biogetreide (z.B. Dinkel, Kamut oder Gerste in kleinen Mengen – z.B. als Keimbrot oder in Sprossenform), Hirse, Getreideprodukte aus Bulgur und Couscous, Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth oder Buchweizen,  Nüsse (z.B. Haselnüsse, Walnüsse, Macadamias, Paranüsse,..), Ölsaaten (z.B. Leinsamen, Sesam, Hanfsaat, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Mohn, Chia,..) – (Interessant zu wissen: lässt man die meisten Saaten keimen, werden sie, je nach Keimdauer, basisch)

gehören zu den guten Säurebildnern.

 

Bio-Butter, Ghee, Bio-Sahne, hochwertige Pflanzenöle (Olive, Hanf, Kürbiskern, Lein,..) werden zu den neutralen Lebensmitteln gezählt, wobei Bioqualität und Hochwertigkeit eine entscheidende Rolle spielen!

 

Schlechte Säurebildner sollten wir nach und nach aus unserer Ernährung verabschieden. Sie sind keine echten „Lebens“-Mittel, sondern Sattmacher oder „Zufütterung“.

Dazu gehören:

alle Erfindungen der Lebensmittelindustrie, sämtliche stark verarbeiteten Produkte, Fertigprodukte, Fastfood, Milchprodukte (außer Sahne und Butter s.o.), Konservenware, glutenhaltige Produkte (aus Seitan, vegetarische Würste und Fleischersatz, Bolognese,...), Getreideprodukte aus Auszugsmehlen (Kuchen, süsse Teilchen, Gebäck, manche Frühstückscerealien, Nudeln, Fertigmüslis, Crispies, Crunchies,...), Ketchup (wenn nicht selbst gemacht), Sojaprodukte, die stark verarbeitet sind (besonders das TVP: texturiertes Sojaprotein als getrocknete Grundlage für Hackfleischersatz u.ä.), industriezuckerhaltige Produkte, Fertiggetränke, Alkohol, koffeinhaltige Getränke, Mineralwasser, generell kohlensäurehaltige Getränke, Schwarz-, Früchte- Eistee. Interessant zu wissen: lediglich Kräutertees sind basisch, sogar stark basisch!